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Presseinformation zum Oldenburger Filmfest in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg

Filmfest Oldenburg zeigte Dokumentarfilm in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg

Erstmals in seiner 13 jährigen Geschichte zeigte das Internationale Filmfest Oldenburg in einer Sondervorstellung einen Film in einer Justizvollzugsanstalt. Der Dokumentarfilm "Mein Freund der Mörder" wurde in enger Kooperation mit der Justizvollzugsanstalt Oldenburg am Festivalfreitag in der Kapelle der Anstalt an der Cloppenburger Straße ausgestrahlt. 120 Gäste, darunter 30 Inhaftierte, waren hierzu eingeladen. Für alle anderen Inhaftierten wurde der Film über Gefängnismonitore übertragen.

Im Anschluss an die Aufführung fand eine Diskussion über den Film mit Regisseur Peter Fleischmann, dem Hauptdarsteller Bernhard Kimmel, Gefangenenvertretern, Gefängnischef Gerd Koop und Torsten Neumann statt. Ein Rundgang durch die Anstalt wurde den Gäste angeboten.

Mit dieser Sondervorstellung haben das Filmfest und die Justizvollzugsanstalt darauf aufmerksam gemacht, dass straffällig gewordene Menschen nach Verbüßung ihrer Strafe wieder ein Teil der Gesellschaft sind. Wenn Resozialisierung erfolgreich sein soll, bedarf es der gesellschaftlichen und kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Strafe und Strafvollzug. Keinesfalls sollte durch die Filmvorführung im Gefängnis Kriminalität und deren Folgen, insbesondere für die Opfer, verharmlost werden. Gerade die Justizvollzugsanstalt Oldenburg steht mit ihrem Leitbild "wir sind konsequent und liberal" für einen strengen, aber fairen Strafvollzug. Die Tatsache, dass die meisten Gefangenen "irgendwann wieder unsere Nachbarn" sind, muss zu einer Beschäftigung mit dem Thema führen.

Mit dem Dokumentarfilm »Mein Freund der Mörder«, der erst kürzlich auf dem Filmfest in München Aufsehen erregte, wurde ein kritischer Film gezeigt, der überdies zu einer spannenden Diskussion anregte.

Zum Film: Peter Fleischmann hat Anfang der 70er Jahre eine Dokumentation über Bernhard Kimmel gedreht, der als »Al Capone der Pfalz« galt. Zehn Jahre hatte der damals 35jährige im Gefängnis gesessen. Kimmel und seine Bande waren die Outlaws des Pfälzer Waldes, die nur von den Reichen nahmen und trotz ihrer nächtlichen Touren immer pünktlich am Morgen bei der Arbeit waren. Doch dann wurde ein Unschuldiger getötet und die Bande gefasst. Kimmel wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt und ist seit 2003 auf Bewährung entlassen worden. »Mein Freund der Mörder« beleuchtet Taten, Motive und das Leben im Gefängnis.

Gerd Koop

Filmfest in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg  
Filmfest in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg  
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Artikel-Informationen

erstellt am:
03.11.2006
zuletzt aktualisiert am:
23.06.2010

Justizvollzugsanstalt Oldenburg
Cloppenburger Straße 400
26133 Oldenburg
Tel: +49 441 4859 0
Fax: +49 4859 149

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